WENN FAMILIENGEFÜGE AUS DEM GLEICHGEWICHT GERATEN
Ein Social-Sponsoring-Fahrzeug der CARITIVA GmbH unterstützt jetzt die LAVIA Familientrauerbegleitung: Damit werden vor allem Kinder und Jugendliche abgeholt und wieder nachhause gebracht, um an Trauergruppen teilzunehmen. Im Interview erfahren wir von LAVIA-Gründerin Mechthild Schroeter–Rupieper mehr über ihre Erfahrungen in der Trauerverarbeitung, Ausnahmesituationen und den Raum, den sie Familien gibt, um damit umzugehen.
Trauer ist eine emotionale Reaktion auf Verlust und auch eine natürliche Reaktion, die man nicht einfach ignorieren oder wegschieben sollte – denn das kann negative „Folgeschäden“ auslösen. Im Alltag vergessen wir gerne, dass auch der Tod ein Teil des Lebens ist. Ob der Tod in der modernen Gesellschaft eher verdrängt wird und ob er früher stärker als Teil des Lebens wahrgenommen wurde, ist schwer zu beantworten. Formulieren wir es so: Das Sterben und der Tod waren in früheren Zeiten allgegenwärtiger und Religion, Glaube, Trauerrituale und das soziale Umfeld spielten eine größere Rolle im Umgang mit dem Tod.
Wer tröstet heute? Wer hilft, wenn Menschen sich schwer damit tun, ihre Trauergefühle zu verarbeiten? Wo finden sie Halt und Orientierung in dieser Zeit? Wer kann sie in ihren Emotionen stützen, vor allem, wenn die sozialen Strukturen dafür fehlen? Und warum ist es so wesentlich, den Verlust eines Menschen in das eigene Leben zu integrieren?
Familiengefüge geraten bei Verlusten schnell ins Schwanken
Durch den Tod eines Angehörigen geraten vor allem Familien in eine Ausnahmesituation. Das gesamte Familiengefüge kann in ein Ungleichgewicht fallen. Ein Elternteil oder ein Kind verstirbt plötzlich. Oder ein Familienmitglied ist erkrankt und es ist abzusehen, dass die verbleibende Lebenszeit begrenzt ist. Wie kann beispielsweise eine Partnerin der Trauer um ihren Partner Raum geben und gleichzeitig für die eigenen Kinder da sein? Wie lässt sich der Verlust eines gemeinsamen Kindes zusammen bewältigen, obwohl wir unterschiedlich trauern?
Wie ein Sponsoring-Fahrzeug eine Familientrauerbegleitung unterstützt
Im Rahmen eines unserer Social-Sponsoring-Projekte haben wir bei CARITIVA Berührungspunkte zu genau diesen Fragen und auch Antworten gefunden: bei der LAVIA Familientrauerbegleitung in Gelsenkirchen. Denn die Einrichtung hat die Möglichkeit genutzt, einen Toyota Proace City frei von Anschaffungskosten zu erhalten. Es wird jetzt vor allem eingesetzt, um Kinder und Jugendliche zuhause abzuholen und zu Trauergruppen zu bringen oder um Familien in Notsituationen zu besuchen und zu unterstützen.
Die Lavia-Trauergruppen
Diese Trauergruppen stehen im Zentrum der Arbeit. Sie bieten Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern einen Raum, um sich mit ihrer Trauer zu beschäftigen, um sie bestmöglich zu bewältigen. Es geht dabei um den Umgang mit der Trauer, mit Schuldgefühlen und Wut, um Ängste und „komische“ Gedanken – etwa einen Nachsterbewunsch – oder um Träume, Veränderungen in der Familie, Probleme in der Schule und vieles mehr.
Mechthild Schroeter–Rupieper, Gründerin der Familientrauerbegleitung im deutschsprachigen Raum, begleitet seit über 30 Jahren Familien, die Angehörige verloren haben. Dabei hat sie insbesondere Kinder und Jugendliche in den Blick genommen, die sie mit viel Empathie, Wissen und Erfahrung betreut. Denn diese jungen Menschen trauern häufig anders als Erwachsene und benötigen Hilfe, um den Verlust auf eine altersgerechte Weise zu verstehen.
Ein geschützter Raum
Das LAVIA Lebensweg- und Trauermodell bietet Unterstützung in verschiedenen Trauersituationen, zum Beispiel vor dem Tod, in Akutphasen oder in der Zeit danach. Oft sind Gespräche mit pädagogisch ausgebildeten Außenstehenden oder angeleitete Trauergruppen besonders hilfreich. In den Gruppen finden Trauernde einen geschützten Raum, sich zu ihrer Trauer auszutauschen und nach guten Problemlösungsstrategien zu suchen. Aber oft ist auch das Einzelgespräch die richtige Lösung.
Die Nachfrage ist da – „wir verzeichnen täglich drei bis fünf Anfragen“, berichtet Mechthild Schroeter–Rupieper. Erwachsene ohne oder mit „großen“ Kindern verweist sie an Hospizgruppen, denn die 26 Teammitglieder – größtenteils Teilzeitkräfte, alle mit fachlicher Ausbildung und meist mit pädagogischem, psychologischem oder therapeutischem Hintergrund – fokussieren sich auf Familien, die sie aus der Krise herausführen möchten.
Aus eigenen Mitteln wäre das Fahrzeug nicht zu finanzieren gewesen
Und genau dabei hilft jetzt das Sponsoring-Fahrzeug: „Nicht alle Mitarbeitenden haben ein Auto, um Kinder zuhause abzuholen, wieder heimzufahren oder Ausflüge zu unternehmen. Außerdem erledigen wir damit Einkäufe und besuchen Weiterbildungen. Vorher waren wir auf Privatfahrzeuge oder den öffentlichen Nahverkehr angewiesen“, berichtet die Gründerin im Interview und ergänzt: „Aus eigenen finanziellen Mitteln hätten wir uns das nicht leisten können. Wir stecken praktisch das gesamte Geld, das wir erhalten, in die direkte Arbeit mit den Menschen. Und auch die Ansprache der Unternehmen im größeren Umfeld hätten wir nicht leisten können.“
LAVIA lebt praktisch zu 100 Prozent von Spenden. „Unsere Arbeit wird nicht refinanziert, weder von Krankenkassen noch von kaum einer Stadt. Wir brauchen immer wieder Unterstützung, um diese Arbeit leisten zu können. Für laufende Kosten, Personal, Material, Essen und Trinken – auch das gibt es hier, um einen Wohlfühlmoment zu schaffen, beispielsweise in der Abendbrot-Gruppe. Wir brauchen eine stabile Finanzierung, denn wir möchten eine Gruppe ja nicht nur einen Monat, sondern auch mal ein Jahr oder anderthalb Jahre führen, wenn es notwendig ist“, so Schroeter–Rupieper.
Warum kostenfreie Trauerbegleitung so wichtig ist
Das LAVIA-Konzept setzt auf die Vorbeugung von Langzeitfolgen, denn unverarbeitete Trauer kann zu Depressionen, Angststörungen oder auch körperlichen Beschwerden führen. „Wir leisten Prävention, damit Menschen nicht krank werden, damit sie nicht abdriften, damit Kinder beispielsweise nicht zu Schulvermeidern werden“, erläutert Mechthild Schroeter–Rupieper.
Für sie ist es wichtig, dass Menschen in Not im Rahmen der Akutbegleitung nichts zahlen. Sie gibt Einblicke in die Praxis: „Wir haben ganz viele Familien, die sagen, am Ende des Monats haben sie keine zehn Euro übrig – und das sind keine Familien, die mit dem Geld prassen! Zudem arbeiten wir mit jungen Familien. Wir haben beispielsweise gerade eine Mutter, die sterbend ist. Der Vater hat seine Arbeitszeit reduziert, die Mutter bezieht Krankengeld, und es werden noch Zusatz-Medikamente gekauft. Das ist eine Familie aus dem guten Mittelstand – sie wären gar nicht in der Lage, für eine solche Betreuung zu bezahlen.“
Das Rundum-Dankeschön kommt von Herzen
Umso wertvoller ist nun die Unterstützung durch das Sponsoring-Fahrzeug. „Wir sind CARITIVA sehr dankbar“, sagt Mechthild Schroeter–Rupieper. „Das ist ein tolles Auto, das nicht nur genau die richtige Größe hat, sondern auch insgesamt eine großartige Sache darstellt! Es hat mich auch beeindruckt, dass CARITIVA nachvollziehen konnte, welche Hilfe wir brauchen.“ Und sie bedankt sich auch von Herzen bei allen Sponsorinnen und Sponsoren, durch die sie jetzt auf ein großes Netzwerk zurückgreifen kann. „Unser Dachdecker ist jetzt zum Beispiel auf dem Auto drauf“, berichtet sie begeistert.
Ihr Fazit: „Der Vorschlag und der Einsatz von CARITIVA waren großartig! Wir empfehlen CARITIVA auf jeden Fall weiter – erst recht, wenn wir gefragt werden, wo das Auto herkommt. Dann weisen wir gerne auf die Sponsorinnen und Sponsoren, aber auch auf CARITIVA hin!“
Herzlichen Dank, liebe Mechthild Schroeter–Rupieper! Und wenn ihr sie „persönlich“ im Interview erleben möchtet, schaut euch einfach das Video an – es lohnt sich!
Habt auch ihr ein Herzensprojekt und benötigt Unterstützung? Dann meldet euch einfach bei uns. Gemeinsam können wir viel bewegen!
Denn wir von CARITIVA sind Lösungsmacher, Glücksbringer, Wertschätzer und manchmal auch Zauberer in einem. Und wir haben für (fast) jedes Problem die passende Lösung.